Wochenvideo: Jackys Unfall – Sind wir alle eins, Teil 2

Ich habe im "Wort zum Sonntag" schon über Jackys Un-Fall berichtet.

Mittlerweile wurde Jacky operiert und ich kann sie heute um 17 Uhr endlich aus der Klinik abholen.

Gestern rief mich der Chirurg an, um mir mitzuteilen, dass auch das Gelenk von Jackys linkem Vorderlauf in Mit-Leidenschaft gezogen worden ist. Der Arzt sagte mir, dass es eventuell nötig wäre, das Bein zu amputieren und dass mein Hund auch sehr gut mit 3 Pfoten zurecht käme.

 

Ich weiß, dass Jacky auch mit 3 Pfoten ein glücklicher Hund wäre, dennoch spürte ich, dass Jackys Bein gerettet werden kann.

Also bat ich den Arzt, es mit einem sogenannten äußeren Fixator zu versuchen. 

Nach der Operation rief mich der Tierarzt wieder an. Die Operation wäre besser verlaufen, als geplant. Jacky konnte doch eine Platte implantiert werden. 

Nun braucht Jacky drei Wochen absolute Ruhe und ich werde ihre Krankenschwester sein.

Mit ein bisschen "Glück" und einem guten Heilungsverlauf werden Jacky und ich also in sechs Wochen wieder mit dem Aufbautraining beginnen. 

 

Ich habe viel gefühlt und viel nachgedacht in den letzten Tagen. 

Was bedeutet Jackys Unfall für mich? Wenn wir alle eins sind? 

Wenn wir alle EINS sind, welchen Spiegel hält mir dann der Hund vors Gesicht, der Jacky angegriffen und verletzt hat?

Und welchen Teil von mir erkenne ich in dem Herrchen vom anderen Hund?

 

Wo bin ich oft noch aggressiv und sei es auch nur in Gedanken? Wo bin ich unachtsam und gleichgültig? 

Dieses Erlebnis hat mich nicht kalt gelassen. Ich suche die Ursache nicht im Außen. Ich blicke in mich hinein, um die Anteile zu erkennen, die noch im Schatten liegen. Vielleicht gelingt es mir, sie nach und nach ans Licht zu holen. 

 

Heute hole ich jedoch erstmal meine Jacky ab. Ich kann es kaum erwarten.

Wie es weitergeht und wie sie sich erholt, darüber werde ich berichten.

 

Schönen Dienstag, Deine Margret

 

 

Video: Jackys gebrochener vorderlauf...

Video: Jackys Un-Fall... Sind wir wirklich alle Eins?

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Kommentare: 14
  • #1

    Miriam (Mittwoch, 14 August 2019 09:03)

    Liebe Margret,
    was würdest DU tun, wenn du dieser Hundebesitzer bist? Wenn DEIN Hund einen anderen Hund angefallen hätte?
    Wie würdest DU dich gegenüber der Leidtragenden verhalten?

    Ist es nicht genau das, was so schwer ist zu verstehen und zu akzeptieren?
    Ist es nicht genau das, was das Gefühl des EINSSEINS trübt? Uns daran zweifeln lässt, wenn genau solche schmerzhaften Dinge passieren, die dir und deiner Jacky widerfahren sind.
    Dass uns unser Gegenüber spiegelt, was wir nicht sein wollen und doch auch sind, wenn wir alle EINS sind?

    Wenn es so ist, dann darfst, ja du musst sogar dem Hundehalter den Spiegel des Schmerzes vorhalten. Die Angst vor Verlust, die Angst um die Gesundheit und Genesung von deiner Jacky.

    Warum teilt ihr euch die Kosten nicht?
    Vielleicht könnt ihr Kontakt halten, wenn Jacky wieder auf den Beinen ist?
    Gemeinsam spazieren gehen?

    Ich schicke dir und Jacky all meine Liebe. Alles wird gut!

    Deine Miriam

  • #2

    Miriam (Mittwoch, 14 August 2019 09:20)

    ...zeigt dir der Hundehalter (und sein Hund) nicht deine (und Jacky´s) Verwundbarkeit?

    Wenn du er bist, dann ist er auch du.

    ... und dann wäre es doch deine Aufgabe, dass er diese Verwundbarkeit spüren darf?
    Weil du Teil von ihm bist?

    Geht es nicht darum, ALLES in ein Gleichgewicht zu bringen?
    ... auch für den Hundehalter?



  • #3

    Margret (Donnerstag, 15 August 2019 14:04)

    Liebe Miriam,
    Dankeschön für deine wertvollen Gedanken. Ich habe darüber nachgedacht.

    Was würde ICH tun, wenn ich dieser Hundebesitzer wäre?
    Das kann ich nur wissen, wenn ich Leben und Entwicklung des Hundebesitzers kenne. Das kenne ich nicht. Ich habe keine Ahnung, wer ER ist. Und jede Schlussfolgerung wäre nur ein kleines Stückchen Wahrheit. Was wissen wir vom anderen wirklich?

    Ich kann nur sagen, wie ich mich als Hundebesitzer verhalte, wenn meine Jacky einen anderen Hund attackieren würde. Ich wäre sofort mit ins Krankenhaus gefahren und hätte mich der Situation voll und ganz gestellt.
    Ich bin ich, der Mann ist der Mann (auch ein ungeliebter Teil von mir).
    Ich weiß, dass der Hundebesitzer mir einen ignoranten Anteil von mir spiegelt. Deshalb habe ich schon ein paar Mal mit ihm telefoniert und ich werde ihn auch zu einem Spaziergang treffen, wenn es Jacky besser geht. Im Moment bin ich rund um die Uhr mit ihr zusammen.

    NEIN: ich muss dem Hundebesitzer nicht den Spiegel des Schmerzes vor Augen halten. Und das beabsichtige ich auch nicht. Ich habe die Wahl, ihm ein besseres Spiegelbild zu zeigen. Und ich habe auch die Absicht, ihm eine höhere Version seiner selbst zu spiegeln. Wie mache ich das? Indem ich ihm diese Version V O R L E B E.
    Indem ich erstmal voll und ganz die Verantwortung für das Geschehen übernehme. Indem ich alles regle, was dem Wohlbefinden meines Hundes dient. Indem ich DA BIN, für meinen Hund. Denn er ist ja nicht für seinen Hund DA gewesen. Er war geistig abwesend, als es passierte. Und er hat seinen Hund auch nicht trainiert, auf sein Kommando zu hören.
    Es nützt wenig, ihn zu maßregeln und zu kritisieren. Etwas VORZULEBEN ist für mich die beste Möglichkeit ihn an sein eigenes Potenzial zu erinnern.
    Ich ernte, was ich sehe. Denn ich tue für mich, was ich für einen anderen tue.

    Wenn ich IHM den Spiegel des Schmerzes vorhalte, konzentriere ich mich selbst auf Schmerz. Wenn ich ihm den Spiegel der Achtsamkeit und Liebe vorhalte, konzentriere ich mich auf Liebe.

    Ich konzentriere mich auf "Heilung" in meinem Inneren und das wird sich irgendwann im Außenspiegel zeigen. Ich bin gewillt, die Gerechtigkeit im Außen aufzugeben und dafür Ordnung in meiner Innenwelt zu schaffen.

    ich bin eine Übende, eine Schülerin. Deshalb danke ich dir für deine wertvollen Impulse, die mir wieder ein Stückchen Klarheit bringen.

    Dankeschön, liebe Miriam.
    Margret

  • #4

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 13:14)

    Liebe Margret!
    oje...ich bin jetzt zufällig über deine Antwort gestolpert (weil ich schauen wollte, ob du mir geantwortet hast, was mich gerade sehr freut :))
    Irgendwie klappt es nicht, deine Blogs zu abonnieren (aber das ist mein Problem, das es zu lösen gilt ;)).

    Kennst du dieses Gefühl, wenn du etwas liest oder hörst und es kribbelt in dir? Weil du weißt, dass es gerade um etwas Wesentliches gilt, dass du verstehen willst?

    So geht´s mir gerade beim Lesen deiner Nachricht.

    Ich habe mich zu Wort gemeldet, weil ich gespürt habe, dass es zwar um "DEINES" geht, aber mit wir was zu tun hat.
    Ich kenne solche Situationen (die du mit Jacky´s Unfall erlebt hast) und frage mich immer wieder, was sie mir sagen wollen.
    Seit ich meiner Dualseele begegnet wird, bleibt kein Stein auf dem anderen. Ich habe ziemlich bald erkannt, dass es um MICH geht (was die Sache nicht einfacher macht), dass ich durch diese Begegnung auf MEINEN Weg katapultiert wurde und das Lernen und Verstehen, aber vor allem das Erinnern nunmehr mein ständiger Begleiter sein wird.

    Ich hätte eben wie du reagiert und nicht wie der Hundehalter und frage mich immer wieder, ob es tatsächlich so ist, dass mir das Außen, insbesondere natürlich meine Dualseele, meine dunklen, ungeliebten Seiten spiegelt.
    Das leuchtet mir durchaus ein und vielleicht fällt es mir einfach noch schwer, diese ungeliebten Anteile in mir tatsächlich zu erkennen und ans Licht zu holen.
    Denn generell war ich speziell bis zur Begegnung mit meiner Dualseele der Meinung eine ganz eine Feine, Verständnisvolle, Empathische zu sein.
    Dass ich eben auch eine Ignorantin, Egoistin usw. in mir habe, zeigt sich erst durch diese besondere Begegnung.

    Was mich jetzt wirklich sehr interessiert, ist, wie der Hundehalter auf DICH, deine Handlungen reagiert? Oder spielt das keine Rolle für dich? Sollte es keine Rolle spielen, weil es eben um DICH geht?
    Glaubst du, dass du ihm durch dein Verhalten einen längst vergessenen Teil spiegelst?
    Den der Liebe und Vergebung?

    Ich freue mich auf alle Fälle, dass es Jacky besser geht und du wieder strahlend wie ein Stern in die Kamera lächelst.

    Ich danke DIR liebe Margret.

    Grüße aus Tirol
    Miriam

  • #5

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 14:08)

    "Wenn dir jemand auf die linke Wange schlägt, halte auch deine rechte hin"

    was bedeutet dieses berühmte Bibelzitat (eines, das mir verhasst ist. Vielleicht weil ich es nicht verstehe, oder weil es wirklich keine Liebe bringt)?

    Was zeige ich meinem Gegenüber (aber vor allem MIR selbst), wenn ich ihm die Rechte auch noch hinhalte?
    Was zeige ich ihm (MIR selbst), wenn ich mich wehre und zurück schlage?
    Was zeige ich ihm (MIR selbst), wenn ich dem Schlag ausweiche?

    Für mich persönlich kommt zweiteres nicht in Frage, ich will nicht gewalttätig sein.

    Aber ich schwanke in meinem Leben eben immer wieder zwischen erster und dritter Möglichkeit.

    Ich halte die andere Wange hin:
    und zeige meinem Gegenüber, dass er im Grunde nicht MICH, sondern sich selbst verletzt? Nicht nur einmal, sondern gleich zweimal?
    Stelle ich mich mit dieser Reaktion nicht ÜBER diesen Menschen? Fühle mich dadurch besser, stärker als er?

    Ich weiche dem neuerlichen Schlag aus:
    und zeige ihm damit, 1. dass er mir weh getan hat und 2. dass ich mich nicht mehr verletzen lasse, weise ihn(gewaltlos) in seine Schranken, einfach indem ich NEIN sage?

    Das habe ich (in etwa) damit gemeint. Ob es auch eine Möglichkeit gibt, meinem Gegenüber den Schmerz (den ich ja als solchen fühle) bewusst zu "zeigen", auch was ich mit diesem Schmerz mache und ihm dadurch die Möglichkeit gebe, diesen nachempfinden zu können, wenn er bereit ist, es zuzulassen?
    Damit er das nächste Mal anders reagieren kann, weil er nun weiß, dass es weh tut?

    Du siehst: Der Unfall mit deiner Jacky löst etwas aus, das auf unserer Welt im Grunde tagtäglich passiert und ich suche meine Antwort. Was ich tun kann, damit sich etwas ändert, besser wird, heil wird, ganz wird.

    Ich weiß es nicht, alles Fragen und noch keine Antwort :).

    Liebe Grüße
    Miriam



  • #6

    Margret (Dienstag, 20 August 2019 14:46)

    Liebe Miriam, ich liebe deine Kommentare, du machst dir viele Gedanken und gerade kribbelt es bei mir. Ich habe mich gefragt, WO ich so ignorant in meinem Leben bin. Di Antwort kam sofort: BEIM AUTOFAHREN. Wie oft habe ich das Handy genommen, um eine email zu lesen. Ich habe mir bewusst gemacht, dass dieses Verhalten mindestens genau so ignorant ist, wie das des Hundehalters. Ich habe sofort aufgehört, das Handy während des Autofahrens zu bedienen, außer den Knopf zum Gespräche-annehmen, direkt an meinem Kopfhörer.
    Wir sind auch alle Mörder. Kennst du einen erwachsenen Menschen, der noch nicht eine Fliege erschlagen hat, auf einen Wurm getreten ist (aus Versehen), ein anderes Leben ausgelöscht hat, ohne darüber nachzudenken?
    Ist es nicht das B E W U S S T M A C H E N, was verhindert, dass wir so etwas weiter tun?
    Ist eine Fliege weniger wert, als ein Mensch? Wer entscheidet das? Wer?
    Was wäre, wenn ein riesiger Außerirdischer auf uns niedertrampelt und uns ums Leben bringt, so – als wären wir Würmer?
    Es ist der Stolz, die Ignoranz, das Rechthaben und der Egoismus, der die "negativen" Ereignisse in unserem Leben lenkt.
    Ich gebe mir Mühe, hinzusehen, nachzudenken und MEIN Verhalten zu verändern.
    In den ungeliebten An-Teilen steckt unsere Kraft. Solange ich das Aussen vergewaltige, auf dass es sich ändert, solange vergeude ich meine Kraft.
    Kann ich mein Spiegelbild zwingen, etwas anderes zu tun, als ich?
    Macht es überhaupt Sinn zu versuchen, auf das Spiegelbild einzuwirken?

    Was passiert jedoch, wenn ich die Energie in mich hinein stecke?

    Ich habe übe Worte und die Kommentare anderer Menschen nachgedacht.
    Was ist, wenn der Hund ein Kind anfällt?
    Ich habe keine Ahnung ob in diesem Falle der Hund Spiegelbild des Kindes ist. Ich nehme an, er wäre Spiegelbild der Eltern.
    Der Hund kann nur dort attackieren, wo er die Energie zum Attackieren spürt.
    Außerdem macht mir das "Was wäre wenn, nicht sonderlich Spaß."
    Ich verstehe die Synchronizität nicht vollkommen, ich glaube, etwas davon zu begreifen.
    Ich halte es da liebe mit dem Satz: Jeder kehre vor seiner eigenen Tür. Das habe ich getan. Ob es gründlich genug war, das wird sich zeigen. Jacky geht es besser.

    Ich habe seit einer Woche nichts vom Hundebesitzer gehört. Ich lasse ihn in Ruhe und kümmere mich um Jacky und um mich. Ich habe das Gefühl, dass dieses Ereignis etwas in ihm verändert hat. In mir hat es nämlich viel verändert. Ich bin dankbar dafür und demütig.
    Ja, ich glaube, dass auch ich ein Spiegel bin. Ich spiegle ihm vielleicht etwas von seinem Licht, dass er vergessen hat.
    Ich könnte ihm auch die destruktiven Seiten spiegeln. Ich bin ein Spiegel, der die Wahl hat, sich für ein Spiegelbild zu entscheiden. Das habe ich getan.

    Dankeschön, liebe Miriam, schöne Woche für Dich.

  • #7

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 15:03)

    Antwort zum Thema: "Wenn dir jemand auf die linke Wange schlägt, halte auch deine rechte hin"
    Liebe Miriam,

    ich hatte lange Zeit Mühe mit diesem Bibelzitat.
    Wenn wir alle eins sind, dann schlägst du dich ja immer selbst. Du bist es, der dir auf die linke Wange schlägt. Du bist es, der dir auf die rechte Wange schlägt.
    Wenn du dich nun zur Wehr setzt (gegen den anderen), dann setzt du dich gegen dich selbst zur Wehr.
    Wenn du die rechte Wange hinhältst, bist du in Frieden. Was wird also der andere tun? Er wird dich nicht schlagen können.

    Das tun zu können, benötigt eine innere Haltung.
    Tust du es mit dem Ego, so auf die Art: „Na los, schlag doch noch mal zu!“ wird der Schlag hart auf dich niederprasseln.
    Tust du es mit der Haltung, dass du dich gerade selber schlägst, wirst du vielleicht tief im Inneren diesen Unsinn erkennen und wirst augenblicklich mit dir selbst im Frieden sein. Wenn auch nur für einen Moment.

    Du machst (meiner Ansicht nach) noch einen Denkfehler. Du bist beim ANDEREN... ich zeige ihm, dass er nicht mich sondern sich selbst verletzt...
    Versuche doch zu erkennen, dass er DU ist.
    Wenn er dich auf die linke Wange schlägst, wo schlägst du dich selber immer wieder??
    Er ist nicht real, er ist ein Spiegel. Es gibt nur DICH.

    Du kannst dich nicht ÜBER einen Menschen stellen, du kannst nur so tun, als ob. Es ist eine Reaktion vom Ego. Bleib bei dir, sooft es dir gelingt.

    Wenn du ihn zum MIT-Fühlen bekommst, dann fühlst du mit dir selber. Es macht keinen Sinn, am Spiegelbild zu arbeiten. Arbeite an DIR. Erkenne Dich, sooft es dir gelingt.

    Ich mache täglich viele Fehler, ich erinnere mich einfach immer wieder daran, dass ich es bin, den ich verändern kann.

    Danke Dir!

  • #8

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 16:00)

    Liebe Margret!
    Ich danke dir für die Zeit, die du dir für mich genommen hast.
    Mein Kopf arbeitet gerade auf Hochtouren.
    Aus Erfahrung weiß ich, dass meine vielen Gedanken immer zum Gefühl werden. Bei mir muss immer alles zuerst "sacken".
    Raus aus dem Kopf, rein ins Herz!
    Ich wünsche dir auch eine ganz wunderbare restliche Woche.
    Schön, dass es dich gibt!
    Deine Miriam

  • #9

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 16:56)

    ...und plötzlich löst sich ein Knoten im Kopf...

    Es geht gar nicht um den neuerlichen RECHTEN Schlag auf die Wange.

    Bei diesem Bibelvers dreht sich im Grunde alles um den LINKEN, den ERSTEN Schlag.

    Vielen Dank Margret, dieser Vers macht plötzlich (nach Jahrzehnten des Hinterfragens!!) endlich Sinn für mich.

    Fühl dich umarmt, Miriam

  • #10

    Margret (Dienstag, 20 August 2019 17:15)

    Liebe Miriam,
    WUNDERBAR, genau – es dreht sich um den LINKEN Schlag. Feierst Du diese Erkenntnis jetzt gebührend?

  • #11

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 18:33)

    Liebe Margret,
    JA! Die Ursache des linken Schlages zu erkennen lässt mich Jubeln.
    Dieser Schlag trifft mich nicht, wahrscheinlich findet er gar nicht statt, wenn ich mich und meine Schläge, die ICH SELBST austeile, erkannt habe.

    Nur hat sich im Laufe des Nachmittages der Gedanke an den "rechten" Schlag (der logische Konsequenz des linken ist) als hartnäckig erwiesen.

    Es fühlt sich für mich noch nicht ganz "rund" an.

    Aber wie gesagt: Ich spüre, dass da noch eine Erkenntnis kommt.

    Schönen Abend, Miriam

  • #12

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 20:10)

    Diese Nachricht habe ich vor langer Zeit meiner Dualseele geschickt (und im Gegensatz zu sämtlichem Schriftverkehr interessanterweise nicht gelöscht):

    "du spiegelst mir klarer und deutlicher als jeder andere mensch, wo ich noch nicht heil bin.

    * du bist mir gegenüber respektlos, weil ich mich selbst noch respektlos behandle.
    * ich lasse dich nicht los, weil ich mir selbst noch nicht genüge.
    * ich vertraue dir nicht, weil ich mir selbst noch nicht vertraue.
    * du genügst mir nicht so wie du bist, weil ich mir selbst noch nicht genüge, wie ich bin".

    Mir kommt gerade ein neuer Punkt in den Sinn:
    Ich halte dir die rechte Wange hin, weil ich dir auch meine linke Wange hingehalten habe?

    Ich habe vor kurzem begonnen, mir selbst wichtig zu sein. Mein Spiegel hat mir gezeigt, dass ich alte Verletzungen in mir trage, die noch nicht heil sind. Wie sehr ich mich stets selbst verletzt habe.
    Ich habe nunmehr eine Grenze gezogen, den mein Spiegel nie bereit war zu ziehen. Im Grunde hat er mich regelrecht angebettelt, es zu tun.
    Wie sollte ER auch diese Grenze ziehen? Wo er doch "nur" MEIN Spiegelbild ist.

    ....heute schließen sich mal wieder für mich Kreise liebe Margret.

    Diese Reise geht weiter....

    Aber wie hast du einmal so treffend gesagt: Vielleicht ist alles auch ganz anders ;)

    Gute Nacht und wunderbare Träume,

    Miriam



  • #13

    Margret (Dienstag, 20 August 2019 20:40)

    und vielleicht ist alles auch ganz anders...
    Die Nachricht an dein EIGELB finde ich bemerkenswert. So klar und reflektiert.
    Es ist der Teil von dir, der dich daran erinnert, dass du vollkommen bist.
    Der Teil, der dich so lange triggert, bis du bemerkst, dass deine Wunden eingebildet sind. Denn wo bliebe denn das Abenteuer, wenn wir alle heil und problemlos durchs Gelände wandern?
    Und so bilden wir uns zuerst ein, dass uns ein anderer verletzt. Erst links, dann rechts. Oder auch umgekehrt. Irgendwann begreifen wir, dass wir uns selbst verletzen. Erst links, dann rechts. Oder auch umgekehrt. Und zum Schluss begreifen wir, dass wir das Ganze spielen. So wie bei Helloween. Im grusligen Kostüm. Darunter sind wir heil und unversehrt.
    Wenn mir bei Helloween jemand zum Spass mal eben auf die Backe haut, ich halte ihm die andere hin. Es ist ja Spiel.

    Vielleicht gehts auch ums Gleichgewicht? Wie Links so Rechts?

    Vielleicht gehts ums BEWUSSTMACHEN.
    Wie lange können wir unseren Raubbau im Spiegel beobachten? Wie lange?

    Kennst du den Spruch: Wenn du dich selber rettest, rettest du die ganze Welt?????

    Schönen Abend, leibe Miriam und Dankeschön.

  • #14

    Miriam (Dienstag, 20 August 2019 21:33)

    Liebe Margret!

    kennt du das? Gänsehaut am ganzen Körper? Jetzt gerade auch auf der Kopfhaut? Ja, ich bin mir sicher, dass du dieses Gefühl kennst.

    In meinem Fall glaube ich fest daran, dass das Gleichgewicht eine Rolle spielt. Mein "Herz" und ich sind so verschieden, verschiedener könnten wir nicht sein. Er ist ein kleiner Mann mit einem riesigen Herzen, ich eine große Frau mit einem riesigen "Kopf"(also bildlich zu verstehen) *lachender smilie*. Er ist in der Realität der Macher, ich in der "spirituellen" Welt. Er ist Herz, ich bin Kopf.
    Er "ist Freiheit" (seine Worte), ich bin noch meine eigene "Gefangene".
    Er ist aktiv, ich bin passiv. Ich mag die Farbe Grün, er die Farbe Blau. Er läuft mir hinterher, ich laufe vor ihm davon.
    Wir tun uns gegenseitig "weh" und trotzdem ist da diese unsagbare Liebe. Wir sind yin und yang. Haben aber unser persönliches Gleichgewicht noch nicht gefunden.
    Dadurch ziehen wir uns gegenseitig rauf und runter, hin und her.
    Ich habe ihm immer und immer wieder erklärt, wie ich diesen Weg sehe und wie ich ihn gehen will, ja gehen muss, um in die Freiheit zu gelangen. dass es um UNS als Individuen geht, am Ende alles gut sein wird, für uns BEIDE. Ob nun als Liebespaar oder nicht.
    Lange Zeit hat er sich in meiner "Welt" aufgehalten, um mich besser zu verstehen. Aber darum ging es wohl nie. Denn die letzten Monate haben gezeigt, dass ICH es bin, die ihre Welt verstehen will.
    Von Anfang an haben wir das selbe Ziel verfolgt: Wir wollen den anderen mehr LIEBEN als brauchen.
    Keine Abhängigkeiten mehr, eine Partnerschaft auf Augenhöhe.
    Er hat nunmehr die Geduld verloren und die diesmalige Auszeit unschön beendet. Es soll so sein, das spüre ich.

    Ich weiß, dass wir zusammengeführt wurden. Wir beide das für uns so geplant haben.
    Denn nichts in unserem bisherigen Leben hat mehr Kraft, als unser Wille, an der Erfüllung unseres gemeinsamen Traumes zu arbeiten, einfach nur LIEBEN zu dürfen und GELIEBT zu werden.

    Wir sind wie zwei Ertrinkende, die versuchen, sich gegenseitig über Wasser zu halten.
    Aber nachdem wir beide nicht schwimmen können (bildlich), ziehen wir uns beide immer wieder in die Tiefe. Das kostet sehr viel Kraft und bringt gar nichts.
    Uns loszulassen bedeutet für mich, zuerst selbst schwimmen zu lernen, bevor ich jemand anderen retten kann.
    Wie du sagst: Zuerst muss ich mich selbst retten, dann die Welt.

    Ja, ich glaube auch, dass der erste und wichtigste Schritt das BEWUSSTMACHEN ist. Immer und immer wieder.

    Trotzdem wünsche ich mir, dass wir BEIDE schwimmen lernen, jeder auf seine ART und seinem TEMPO angemessen.
    Vielleicht dürfen wir uns dann irgendwann entgegen und in die Arme schwimmen.

    Wer weiß das schon?

    Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei dir bedanken.
    Ich fühle mich sehr wohl hier bei dir.

    Miriam