Sechster Schlüssel: FÜHLEN

Immer wieder wird mir mulmig, wenn ich über LIEBE schreibe.

Immer wieder suche ich für sie nach relevanten Worten, die es gar nicht gibt.

 

Immer wieder staune ich über ihr Phänomen, welches ich einfach nicht begreifen kann.

 

Immer wieder sprengt sie jeden delikaten Rahmen, den ich ihr geben will.

 

Immer wieder zeigt sie radikal, ohne Erbarmen auf meine alten Wunden.

 

Immer wieder lächelt sie mich an, den nächsten Sprung zu wagen. Ohne Fallschirm, ohne Netz.

 

Immer wieder fühle ich ihr Wesen und kriege langsam eine Ahnung.

Liebe ist kein Gefühl.

Liebe ist Wahrheit. 

 

 

Sie ist die Mutter vom Gefühl. Und sie hat viele Kinder.

Sie spricht mit Dir und mir über den  Wortschatz der Gefühle.

 

Gefühlisch ist nur eine von vielen Sprache, die die Liebe hat. 

 


Selbstliebe ist Liebe auf Deinen wunden Punkt gebracht. Du heilst. Du erfährst. 

 

Weil Du nach und nach jede deiner Poren mit purer Liebe infizierst.

Weil Du Dich täglich damit impfst: 

Durch einen neuen, erhebenden Gedanken.

Durch ein rebellisches Bekenntnis über Dich, das jeden Glaubenssatz und jeden Rahmen sprengt.

Durch eine spontane Tat aus der Mitte

Deines Herzens. 

Durch ein radikales Gefühl.

 

Wenn Du Dich selber lieben willst, dann musst Du FÜHLEN.

Du musst das Ausmaß Deines Urteils fühlen, das Du gerade über Dich und einen anderen Menschen fällst. Du musst die Grenzen fühlen, die Du wie ein Korsett um Dein wunderbares Wesen schnürst. Du musst die Konsequenzen Deiner Gedanken fühlen, die mit einem Affenzahn im Karussell Deines Verstandes ihre programmierten Runden ziehen.

Du musst fühlen, was das Verhalten eines anderen gerade mit Dir macht.

Du musst den Moment ausquetschen, wie eine Zitrone, wenn Du richtig fühlen willst.

 

Nur dann wird aus dem wunden Punkt ein Wunderpunkt. 


Gefühle? Emotionen? Empfindungen? Intuition? Was ist der Unterschied?


Unter dem Oberbegriff GEFÜHLE mischt und tummelt sich so einiges, das etwas ganz anderes ist. Zum Beispiel:

 

Empfindungen

 

Empfindungen sind  Körperreaktionen auf Einwirkungen von Außen, die Du mit Deinen Sinnen wahrnimmst. Dazu gehören Schmecken, Riechen, Hören, Sehen, Tasten, Spüren.

 

Stell Dir vor, diese Empfindungen sind Zutaten für einen Cocktail. Du nimmst ein großes Glas, und gießt alle Zutaten hinein.



Zwei Beispiele zum Empfinden:

1. Marmorkuchen und Brandenburgische Konzerte

 

Ich stehe in der Küche und backe Kuchen. Marmorkuchen. Und zwar den allerbesten, den Du Dir vorstellen kannst. 

 

Beim Backen nasche ich. Immer. Ich stecke Zeigefinger und Mittelfinger meiner rechten Hand in den Teig, lecke beide Finger ab, schmecke süßen Teig auf meiner Zunge, rieche Kakao und Rum, höre dabei die Brandenburgischen Konzerte, sehe, wie die Sonne langsam und purpurrot am Horizont erscheint, taste nebenbei das weiche Fell von Jacky an meinem Bein, spüre Frieden.

2. Saure Milch und Gewitter 

 

Ich öffne den Kühlschrank um mir Milch in meine Cornflakes zu schütten. Dann tauche ich den Löffel ein und stecke ihn voller Lust in den Mund.

 

Ich verziehe das Gesicht und habe den Geschmack von saurer Milch auf der Zunge, rieche den Müll, der im Plastiksack schon drei Tage auf Entsorgung wartet, höre  nebenbei die Schreckensnachricht aus dem Radio, sehe durchs Fenster die genervte Mutter, die ihr Kind gerade auf die zarte Wange haut, taste das Messer, mit dem ich mich gerade schneide, spüre, dass es gleich ein Gewitter gibt. 


Das sind Empfindungen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Sie sagen noch nichts darüber aus, wie es Dir damit gerade geht. Sie sind. 

In der polaren Welt geben wir jedoch ein Urteil ab. Wir be-WERTEN.


Emotionen

 

Du hast nun fast alle Zutaten im Glas. Die Meisterzutat, die aus den Säften der Empfindung einen kühnen Cocktail macht ist: BEWERTUNG. 

 

Du schmeckst, Du riechst, Du hörst, Du siehst, Du tastest, Du spürst und Du bewertest.

 

 

  Schmecken + Riechen  + Hören + Sehen + Tasten + Spüren + Bewerten = EMOTION

 

 

Emotion ist der Cocktail aus allen Empfindungen die Du mit der Bewertung garnierst. Ein Cocktail der lebt und der verändert. 

 



 

Zurück zu den beiden Beispielen von oben:

1. Mamorkuchen und brandenburgische Konzerte

 

Aus süßem Teig, Kakao, Rum, Brandenburgischen Konzerten, Sonnenaufgang und Jackys weichem Fell ergibt sich in meinem Bewertungsgremium die Meisterzutat (Bewertung)  schön. Die werfe ich hinzu. Ich mixe alles einmal kräftig durch, damit der Cocktail mich bewegt.

Dann gebe ich ihm den Namen "ODE AN DIE SÜSSE FREUDE".

 

2. Saure Milch und Gewitter

 

Aus saurer Milch, Müllgestank, Schreckensnachricht, geschlagenem Kind, Schnitt in den Finger

und Gewitter ergibt sich in meinem Bewertungsgremium die Meisterzutat schlecht. Die schmeiße ich ins Cocktailglas, mixe alles nochmal durch. Dieser Cocktail trägt den Namen:

 

"ÄRGERLICHES UNWETTER"


Welche Emotionen gibt es?

 

Verwunderung  Panik  Vertrauen 

Angst Besorgnis Gelassenheit 

 Interesse Verdruss Langeweile 

Schwermütigkeit Akzeptanz Verstörtheit 

Besorgnis

ÄRGER Anticipation  Ekel  Überraschung 

Anbetung  Ekstase  Wut Wachsamkeit 

Abscheu 

FREUDE 

 

Merke: 

DIE EMOTION ist IMMER subjektiv. Ein anderer Entwicklungskumpan nimmt unter gleichen Bedingungen andere EMOTIONEN wahr.

 

Emotion ist ein subjektiver Cocktail aus EMPFINDUNGEN, die Du hast + GEDANKEN, die Du darüber denkst + URTEILEN, die Du fällst +  GLAUBENSSÄTZEN, die in Dir verwurzelt sind. 

Und dieser Cocktail lebt. Er bewegt sich. 

Emotion ist Empfindungsenergie plus Weltanschauung (Gedanken, Urteile, Glaubenssätze) in Bewegung. Die Quintessenz des Emotionscocktails ist WAHRNEHMEN. Und das Resultat, wenn Du ihn trinkst: BEWUSSTER WERDEN.



Emotionen: Werkzeuge der Seele

Wir haben gelernt: Emotionen sind der Motor, die treibende Kraft, die Dich in Bewegung setzt.

Emotion ist die Summe von Empfindungen + Weltanschauung in Bewegung. Sie ist Elixier,
damit Du Dich WAHRNEHMEN kannst. Ihr richtiger Konsum macht Dich bewusster.

 

Emotionen sind Werkzeuge im Werkzeugkoffer der Seele. Durch Emotionen drückt sich die Seele aus. Damit erfährt sie sich.

 

Um sich zu erfahren, ist die Seele inkarniert. Sich zu erfahren, bringt die Seele in Ekstase. 

 

Egal, welche Emotion die Seele gerade hat, sie ist immer in Ekstase, wenn sie sich erfahren kann.

Das, was traurig, wütend, ängstlich und meist am Kämpfen ist, das ist der Geist.  

 

Der Geist ist jenes Stückchen Seele, dass sich quasi abgespalten und vergessen hat.

 

Wenn es sich rückverbindet, mit seiner Mutterseele, wird aus der Menschenraupe ein Schmetterling.

Die Zeit des Kampfes und der Bedürftigkeit ist dann vorbei. Während die Raupe meist gegen Gesetze kämpft, macht der Schmetterling sich seine Gesetze selbst. Er strebt nicht mehr nach einem ganz bestimmten Resultat. Er hat einfach Lust, sich zu erfahren.

 

Lust zu fliegen und bewusst ein Spiel zu spielen, das ERLEBEN heißt. Der Schmetterling hat sein Ego integriert.

 

Das Ego gibt sich hin und dient nun seiner Seele. Und das ist reiner Spaß.

Körper = Resonanzboden für Emotionen

 

Du hast Deinen Körper, mit dem Du fühlen kannst. Der Körper ist Dein Resonanzboden für die Emotionen. Emotionen kommen spontan. Ohne Vorankündigung.

 

Manchmal fallen sie über Dich her, wie ein Schwarm wilder Bienen.

 

Manchmal streicheln sie Dich sanft, wie eine Feder, die beim Fallen Deine Wange streift. Manchmal lähmen sie Dich, wie ein starkes Nervengift.

 

Manchmal beflügeln sie Dich und kitzeln in der Magengrube. 

 

Lass die Emotionen fließen. Eine Emotion geht weg, eine neue kommt. Beobachte Kinder.

 

Sie schlagen ständig neue Emotionen an. Voller Enthusiasmus. Wie Tasten auf einem Klavier. Sie wechseln von Wut zu Verzückung, von Traurigkeit zu purem Glück. Das ist natürlich.

Das ist Erleben.

 

Lass ab sofort das Drama weg. Beobachte Dich dabei, was die Emotionen mit Dir machen. Beobachte, was in Dir passiert.

 


Emotion setzt Seelenenergie in Gang.
Emotion bewegt, entwickelt, schmiedet Dich, lässt Dich wachsen, dehnt Dich aus.  

Vielleicht sprichst Du die Worte "LEBEN NIMM MICH!" wie ein Mantra.


Gefühle: Der Geschmack Deines Emotionscocktails

Emotionen sind flüchtig. Kaum ist der Cocktail zubereitet, hast Du ihn auch schon getrunken.

So trinkst Du einige Cocktails, an jedem einzelnen Tag. Kunterbunt.

 

Der Geschmack, der dir quasi nach dem Konsummarathon der Emotionen auf der Zunge bleibt, ist ein GEFÜHL.

 

Und dieses Gefühl hat seinen Sitz in Deinem Herzen. Während Emotionen überall im Körper vorhanden sind, sitzt das Gefühl allein im HERZ. 

 

Gefühle dienen dem sozialen Austausch. Der Verbindung. Der Heilung. Im Herzen weisst Du, was Du für ein anderes Wesen fühlst. Du öffnest Dein Herz für einen anderen Menschen, für ein Tier oder Du verschliesst es. Liebe oder Angst. Nähe oder Distanz. Mehr gibt es hier nicht zu fühlen.

 

Alles was Du Dich fragen musst:

 

IST MEIN HERZ GERADE OFFEN???

 

Das ist die Frage aller Fragen, die Du Dir täglich stellen kannst.

 

Ein offenes Herz verträgt sich im Übrigen wunderbar mit einem klaren, schnellen Geist.

 

Es ist niemals ein Entweder-oder. Es ist ein Sowohl-als auch.

 

 


Intuition:  männlicher Aspekt vom Geist

Intuition ist Spot, Geistesblitz, Einfall, Information.

 

Sie ist das Aufleuchten von Wissen aus dem ALLES–WAS–IST. Information aus der Aqasha-Chronik.

 

Hier sitzt die Inspiration. Hier küsst Dich die Muse. Hier siehst Du hell, wenn es draußen dunkel ist.

 

Intuition ist Ohr und Auge der Seele.

 

Hier hast Du Zugang zu allem Wissen, zu jeder Information, zu jeder Welt, zu allen Wesen.

 

Die Intuition hat mit Gefühlen und Emotionen nichts zu tun, sie ist reines, pures Wissen.

 

Sie lässt den Hund wissen, wann sein Herrchen oder Frauchen kommt.

 

Intuition ist Nabelschnur zum Äther, Tor zum Unfassbaren.


FÜHLEN: Wundermittel im Medizinschrank Deiner Seele

Nun kennst Du den Unterschied zwischen Empfindungen, Emotionen Intuition und Gefühl.

 

Die Sprache wird sich daran nicht stören. Die Welt wird weiterhin von Gefühlen sprechen und Emotionen oder Empfindungen damit meinen. Es ist egal.

 

Wichtig ist: DU KENNST DEN UNTERSCHIED !

 

Um Selbstliebe zu praktizieren, wirst Du lernen, Deine Empfindungen, Emotionen und Gefühle zu beobachten. Das Beobachten jeglicher Eindrücke nenne ich hier auf meiner Seite FÜHLEN. Auch, wenn es nicht ganz präzise ist, ok?

 

So weißt Du, was ich meine, wenn ich FÜHLEN sage.


GEFÜHLSINFUSION: Du musst FÜHLEN.

 

"Ich fühle doch so viel" höre ich meine Klienten täglich sagen.

Ja, mag sein, Du fühlst. Und Du denkst dabei. Du springst hin und her, zwischen Gedanken und Gefühlen. Lenkst Dich ab. Verzettelst Dich.

 

In einer Hand das Sandwich, das Deinen Kummer lindern wird. In der anderen vielleicht noch ein Proseccoglas, dass Deinen Durst nach Liebe ganz bestimmt nicht stillt.

 

Leg alles beiseite. Das Sandwich, das Proseccoglas, das Selbsthilfebuch, die Wärmflasche auch.

Zeit, in alte Scheiße einzutauchen und zu fühlen.

 


FÜHLEN, ABER WIE?

Hier kommt die Technik.

 

Setze Dich hin. Immer dann, wenn die Kacke am Dampfen ist. Auch, wenn Du bei der Arbeit bist.

 

Geh aufs Klo. Es dauert nicht besonders lange. Fünf bis sieben Minuten sind eine gute Zeit.

 

Setzt Dich hin, auf den Stuhl, aufs Klo, auf den Toilettendeckel. Ganz egal.

 

Sitze steif, wie eine Salzsäule. Das ist das Wichtigste an der ganzen Übung. Bleib steif. Regungslos. Zu Stein erstarrt.

 

Dein Leben spielt sich nun und NUR im Innern ab.

Hier tobt der Kampf.

Hier brodelt die Scheiße.

Hier wartet Heilung, weil hier die alten Wunden sind.

 

Dein Kopf wird jucken, der Mückenstich wird beißen, eine Bandscheibe wird sich melden.

 

Der Kuchen von vorhin wird Dir schwer im Magen liegen.

Bleib steif. Bleibe innen.

 

Fühle.  FÜHLE.  F Ü H L E...

Fühle auf eine Art und Weise, wie Du noch nie gefühlt hast.

Fühle radikal. Ohne Kondom.

Jetzt bist Du präsent.

Jetzt bist Du im Hier und Jetzt.

Vielleicht zum ersten Mal.

Sei völlig im Gefühl.

Tauche ein.

Tauche tief.

Lass Dich nehmen.

Bleibe dabei in Beobachtung.

Beschreibe Dir selbst das Gefühl. Still. 

Ohne Drama.

 

  • Wo genau wirkt es?
  • An welcher Körperstelle?
  • Wie groß ist es?
  • Hat es eine Farbe?
  • Zieht es?
  • Reißt es?
  • Macht es Druck?
  • Dehnt es sich aus?
  • Welche Intensität hat das Gefühl auf einer Skala zwischen 1 und 10?

 

Bleibe dabei steif, wie eine Salzsäule. Die ganze Zeit.

Wenn  das Gefühl an Intensität verliert, kannst Du aufstehen, auferstehen.

Du bist einen neuen Tod gestorben.


Wir haben verlernt, zu fühlen...

Monotasking ist in!

Oft, wenn ich die Technik meinen Klienten erkläre, bekomme ich folgende Antwort:

 

"ABER ICH FÜHLE JA. ES BRINGT EINFACH NICHTS"

 

 meine Standardantwort lautet:

 

"Nein, Du fühlst nicht richtig, wenn's nichts bringt."

 

In einer Multitasking-Ära, in der wir Schnittlauch schneiden, mit unseren Kindern Mathe-Hausaufgaben machen und nebenbei mit unserem Partner über sexuelle Unlust debattieren, während wir im selben Moment den Liebeskummer der Freundin therapieren...

alles gleichzeitig wohlgemerkt...

...haben wir vergessen, was es heißt, absolut präsent zu sein.

 

Multitasking macht frigide. Es stirbt die Lebenslust.

So multigetastet sind wir, dass uns etwas fehlt, wenn wir versuchen, auf den Punkt zu kommen.

 

Der G-Punkt macht`s

 

Willst Du Ekstase oder Frieden, dann trachte nach dem G-Punkt, in jeglicher Erfahrung. Nur wer auf radikale Weise fühlt, der lebt. Nur wer viel fühlt, lebt intensiv.

 

Mach Dich nackt, von allen Nebensächlichkeiten. Bleibe, SEI  in einer Sache.

 

MONOTASKING  ist in.

 

Alles mit offenem Herzen fühlen, ist Selbstliebe auf den Punkt gebracht.


Video: 6. Schlüssel zur Selbstliebe: Fühlen

6. SCHLÜSSEL ZUR SELBSTLIEBE ❤️🔑: FÜHLEN...

Gepostet von Dualseelen-Reha Margret Marincolo am Montag, 25. Mai 2020