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Welt & Zwei der Schwerter im Tarot

Hausverbot in Garten Eden

 

Allgemein

Ein Schwerterkreuz vor zarter Brust, die Schlafmaske vor jedem Auge, Oropax in allen Gängen vom Gehör, bewegte Gewässer im Rücken, der Sichelmond auf seinem Posten: die ZWEI DER SCHWERTER spielt mal wieder blinde Kuh. Sie hat sich ausgesperrt vom Leben, sie will nichts fühlen, will nichts hören, will nichts sehen. Sie zieht sich zurück, aus Ignoranz, aus Abwehr, aus Angst vor blindem Schmerz?

Sie kann die WELT nicht sehen, die frohlockend mit ihr flirtet, die nackt den Tanz der Sinne tanzt, die dirigiert und motiviert und viel zu gern mit Glück bewirtet.

Die ZWEI DER SCHWERTER hat sich eigenhändig ausgesperrt. 

Manchmal erteilen wir uns Hausverbot fürs Paradies. Wir sitzen am Gartenzaun, am Rand vom tobenden Spiel. Mit geballten Fäusten blockieren wir uns selbst. Und damit Spaß nicht an Ohr und Auge dringt, verarzten wir die beiden gleich. Zugeklebt. Fertig mit Gefühl. Wir treiben es mit dem Leben safe: Ganzkörperkondom.

Was wollen wir nicht sehen? Was wollen wir nicht hören? Fühlt uns die Wahrheit auf den zimperlichen Zahn?

Wer sich einem Zombie gleich von seinen Emotionen trennt, wer Kummer, Trauer, Weltschmerz einfach in die dunkle Ecke stellt, der verpasst die höchsten Töne: das Crescendo der Liebe, den Taumel vor Glück.

 

Liebe

Was kann Dich und Deine Liebsten dazu bringen, Gefühlen die kalte Schulter zu zeigen? Ist der Gefühlstumbler gerade voll? Brodelt der Cocktail, ergießt sich die Quintessenz?

Welche Angst zieht Dir da am Ärmel? Was bringen Gefühle in Gefahr? Wovor sucht das Menschlein Schutz?

Welche Werte stehen im Konflikt, wenn Du Dich ohne Panzer zeigst?

Können wir heilen, wenn wir uns vor Jod und Balsam drücken? Manchmal brennt die Liebe, wenn sie Deine Wunden spült, doch die Heilung schenkt Dir Gänsehaut.

Wer kann schon ewig im Schneckenhaus der Ignoranz verweilen? Wer kann sich ewig drücken? Gefühle haben einen langen Atem und überirdische Geduld. Sie kommen zurück: Gebündelt, gestärkt, konzentriert. Die Intensivkur wartet, wenn Du reif bist, wenn Deine Angst ihr Verfallsdatum überschritten hat.

 

Sex

Mit der ZWEI DER SCHWERTER schläft es sich schlecht, außer, Du stehst auf  Knebelspielchen und Fessel, frei nach dem Motto: „Beweg Dich nicht, ich stehe auf Negrophilie!“

Natürlich darf es manchmal auch mechanisch sein, doch bei der ZWEI DER SCHWERTER bewegt sich gerade nichts. Die schließt sogar Reibung kategorisch aus. Mein Rat für diese Nacht und Tag: Gespielen wechseln oder selbst besorgen.

 

 

 

Beruf

Entscheidungen werden heute besser vertragt. Manchmal sind die Gefühlsschleusen einfach dicht. Und manchmal kannst Du Dich noch so sehr bemühen, mit Druck bekommst Du sie nicht auf. Ein guter Tag für administrativen Kram, für Liegengebliebenes, für alles, was stupide abgearbeitet werden will. Dieser Tag bringt Spaß aus der Konserve, wenn Du welchen brauchst. Das gute daran? Morgen, wenn Du wieder spürst, wenn Du Dich wieder fühlst, wird das Leben soviel intensiver sein. Dann machen coole Pläne wieder Spaß.

 

Mensch

Jemand, der sich gerade selbst Hausverbot im Paradies erteilt. Eine, die nichts fühlen will, damit sie sich neuen Schmerz erspart. Ein blinder Gärtner im Garten Eden.

 

Gedankenscanner

Mit Dir ist das Leben schön. Ich weiß, Du kannst es intensiv geniessen, machst Hoola-Hoop im Lorbeerkranz, pflückst Sterne, spinnst Sinn. Und manchmal ziehst Du Dich zurück. Dann bist Du nicht da, wandelst sinnentleert – wie ein Zombie – durch den Tag. Dann lässt Du nichts und niemanden an Dich heran, dann bist Du einfach nicht zu Hause. In jenen Momenten vermisse Dich Dich sehr, hab keine Ahnung, wann Du wiederkommst.

 

Mode

Gratwanderung der Extreme. Graue Maus versus kunterbuntes Leben. Ich plädiere für Grau und Grau in Grau. Fifty Shades of Grey. Ein silbergraues Etuikleid, eine mausgraue Jeans mit steingrauem Rolli, ein schlichtes, aschfarbenes Kostüm. Ein buntes Tuch als Gürtel, zur Schleife gebunden am Hals, oder am Henkel Deiner Tasche. Das bringt Lebenslust und schenkt Deinem dezenten Outfit den letzten, modischen Schliff.

Tipp des Tages

Fühle Dich hinein ins leere Nichts. Es gibt etwas außerhalb Deines Körpers, etwas das immer da ist, etwas das immer ruht. An jenem Ort findest Du die Pforte zum Paradies. Dort rauscht Ewigkeit, stilles, unverändertes Nichts.

 

Affirmation der Phönixe

Ich bin so vieles mehr als nur mein Körper. Ich bin auch die unbewegte Stille selbst. Ich bin das liebende Große und das perfekte Ganze, das unveränderbare Nichts, die allmächtige Leere, die dankbare Fülle vom Vakuum. Ich bin der ewige Beobachter, der sich durch Beobachtung erfüllt.

 

 

Na dann, auf einen bunt-grauen Mittwoch,

Deine Margret

 



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