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Weiblichkeit und das Dornröschen-Syndrom: Warum sich Männer so oft aus der Affäre ziehen

Oft werde ich in Coachings von Frauen gefragt:

 

„Margret, wie kann ich mich einem Mann gegenüber verhalten, damit ich endlich in einer erfüllenden Liebesbeziehung lande?“

 

Kaum habe ich dann meine Meinung ausgesprochen, werde ich mit einer Antwort konfrontiert:

 

„Aber ich kann und will mich doch nicht verstellen!“

 

Der blinde Fleck an dieser Sache ist:

 

DU BIST BEREITS VERSTELLT!

 

 

Wenige Frauen befinden sich in ihrer ursprünglichen, natürlichen Weiblichkeit. Eine Frau in ihrer Weiblichkeit ist das, was ein harter Kerl (mit weichem Kern) sich wünscht. Ein Mann ist er ja selber. Etwas in ihm sehnt sich nach seinem Gegenstück. Nach Weichheit, Sanftmut, Hingabe, Geborgenheit, Wärme. Er sehnt sich nach einem Weib, bei dem er ganz Mann sein kann.

 

Die meisten Frauen sehen weiblich aus. Sie haben Kurven die versprechen:

 

„Sieh mich an. Ich bin eine Frau.“

 

Doch ihr Verhalten spricht eine männliche Sprache. Sie jagen, fordern, kämpfen und verhandeln wie ein Mann. Auge um Auge. Zahn um Zahn. Unterschwellig sind Frauen von heute oft aggressiv.  

Wo sind Raffinesse, Hingabe, Liebreiz, Zurückhaltung und Geduld geblieben? Wo sind die Verführungskünste einer Kirke (Circe), die sogar den mächtigen Odysseus beschwor?

Frauen sind die wahren Zauberinnen. Frauen sind der Grund, warum Männer tun, was sie tun. Die Kunstwerke die sie erschaffen, die Wolkenkratzer, die sie bauen – sie tun es in tiefster Absicht für eine Frau. Als Hommage an die Weiblichkeit.

Es wird Zeit, den Männern wieder einen wahren Grund zu geben, sich für eine Partnerschaft zu entscheiden.

Die Verstellung der Frau und die Wandlung der Ansprüche an eine Beziehung

Die meisten von uns Frauen sind „verstellt“. Sie wissen nicht, was Weiblichkeit bedeutet. Elternhaus und Gesellschaft haben es ihnen abtrainiert.

Ein Grund dafür liegt zum Beispiel in der Emanzipation, die beziehungstechnisch noch in den Kinderschuhen steckt. Natürlich ist Emanzipation wichtig und sie hat auch ihre Schattenseiten.

Durch den Drang nach Gleichberechtigung unterdrückt die Frau ihre Weiblichkeit und entwickelt immer stärker ihren inneren Mann, den Animus. Die Anima (innere Frau) bleibt dabei auf der Strecke.


Die Wandlung der Ansprüche an eine Beziehung: Vom Einstigen Versorgungsunternehmen  Hin zum integralen Entertainment

Früher glichen Beziehungen eher einem Familienunternehmen. Man tat sich zusammen, um eine Familie zu gründen, Kinder großzuziehen und irgendwie zusammen durchzukommen. Der Mann verdiente mit seiner Arbeitskraft die Mäuse, die Frau organisierte Haushalt und Kids. Anfängliche Verliebtheit ging schnell in grauen Alltag über. Wolke Sieben war ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte. Scheidungen standen außer Frage. Zusammenhalt war existenziell. Männer hatten es in dieser Zeit sehr einfach, eine Frau anzusprechen und sie zu überzeugen, dass sie ihn braucht. Die Frau war auf einen Mann angewiesen und so war sie automatisch in ihrer natürlichen Weiblichkeit.

Heute stellen (besonders) Frauen hohe Ansprüche an die Beziehung. Versorgung reicht nicht aus, denn jede Frau kommt finanziell alleine klar. Dafür wünscht die Frau von heute sich einen integralen Entertainer. Männer müssen Gedanken lesen können, die Lieblingsblumensorte wissen, sich spirituell entwickeln, Beziehungsratgeber lesen, reden, reden, nochmals reden und beim Pinkeln sitzen. 

Sie müssen kochen können, wie Jamie Oliver, Kinder hüten und Tantra aus dem FF beherrschen. Ganz nebenbei müssen sie ihre Herzallerliebste auch geistig bis zum G-Punkt bringen. Und einen tollen Body soll er haben und immer Zeit. Nur dann ist der Mann ein Mann.

 

Frau hat Ansprüche. Und was bietet sie dem Mann zum Dank? Männlichkeit. Sie jagt ihm hinterher, sie kritisiert und meckert, sie optimiert an ihm herum. Nie ist er gut genug. Er soll sich verändern. Wenn er sich dann zurückzieht, lässt sie ihn nicht etwa Pause machen. Nein. Sie folgt ihm in seine Höhle und bombardiert ihn einfach weiter. Sie schießt scharf: Mit Worten, mit seinen Socken und mit Kritik. Wenn er dann geht, weil er sich wie ein Trottel fühlt, weil er die Liebe nicht mehr fühlen kann, ist Frau entsetzt. Sie wünscht ihn sich zurück.  Dabei ist Er gegangen, weil er sie nicht glücklich machen konnte. Denn das ist es, was sich jeder Mann in seinem Herzen wünscht. Er will die Herzallerliebste GLÜCKLICH machen. Natürlich, das kann er nicht. Sie muss zu einem großen Maß schon glücklich sein. Doch nur dann, wenn sie sich glücklich schätzt, IHN zu haben, wird er alles, was in seiner Macht steht, für sie tun.


Weiblichkeit wird in deutschsprachigen Gegenden meist automatisch durch Familie und Gesellschaft ausgetrieben. Die Emanzipation hat auch ihre Schattenseiten:

  • Frauen brauchen keinen Mann an ihrer Seite und lehnen oft seine Hilfe ab. Ein Mann WILL helfen.
  • Frauen machen Karriere und verdienen ihr eigenes Geld und so zeigen sie einem Mann oft auf unterschwellig aggressive Art: "Ich brauche Dich nicht!" Männer WOLLEN gebraucht werden.
  • Frauen haben verlernt, voller Freude Komplimente anzunehmen. Männer LIEBEN es, ihre Auserwählte mit Komplimenten zu verwöhnen.
  • Frauen ergreifen viel zu oft die Initiative in der Liebe, so dass der Mann zum Dornröschen avanciert. Männer WOLLEN um die Herzensdame werben können.
  • Frauen reagieren empfindlich auf natürliche männliche Dominanz (Machtmissbrauch). Also hält sich der Mann adaptiv zurück obwohl ihm seine natürliche Dominanz den Selbstwert gibt.
  • Frauen wollen Männer oft verändern, sie sollen sich entwickeln, der Mann ist niemals gut genug. Männer wollen für ihr natürliches Wesen geliebt werden. Dann entwickeln sie sich von alleine. 

Das Dornröschen-Syndrom: die männliche Verunsicherung

Männer verhalten sich teilweise wie Frauen, weil Frauen sich wie Männer verhalten. So sind die Männer auch verstellt. Und das macht einen Mann nicht gerade glücklich. Er fühlt sich unterschwellig seiner Männlichkeit beraubt. Ein Mann kommt nur bei einer ganzen Frau in seine ursprüngliche Kraft.

Meine Meinung ist:

 

Dornröschen-Syndrom


"Männer werden von Frauen zu Prinzessinnen gemacht. Die Frauen werden selbst zu Rittern oder Prinzen, um die Dornenhecke ihrer Herzensmänner niederzureißen"

www.margret-marincolo.com

  • Wieso ruft er mich nicht an?
  • Wieso macht er nie den ersten Schritt?
  • Wieso zieht er sich immer mehr vor mir zurück?
  • Wieso bringt er mir keine Blumen?
  • Warum macht er keine Vorschläge für gemeinsame Unternehmungen?
  • Wieso gratuliert er mir nicht zum Geburtstag?

Das sind Fragen, die ich häufig höre. Es gibt zwei große mögliche Fragen auf diese Antwort:

 

Erstens:

Er steht einfach nicht auf dich. Er hat sich längst in eine Andere verliebt.

 

Zweitens:

Er hat das Dornröschensyndrom: Er verhält sich wie eine Prinzessin, weil du ihm vielleicht den Prinzen machst.

 

Bei allen Regelbüchern, die die Liebesabteilung der Buchläden zu bieten hat: Diese Bücher sind nicht dafür da, den Mann zu manipulieren. Der tiefe Sinn steckt darin, deine Verstellung aufzulösen, dich wieder in deine Weiblichkeit zu bringen, damit du einen Mann an deiner Seite hast, der um dich wirbt.

 


Die natürlichen, weiblichen Eigenschaften, die in dir vorhanden sind

  • Zurückhaltung: Eine Frau gibt einem Mann die Möglichkeit um SIE zu werben, wenn sie sich zurückhält. Dabei kommt er mehr und mehr in seine natürliche Kraft
  • Verletzlichkeit: Ein Mann will aus tiefem Instinkt heraus beschützen und IHR helfen, wenn es ihr gerade nicht gut geht. 
  • Einladende Offenheit: ein Mann kommt gerne nach Hause, wo ER ganz er selbst sein kann. Ist die Frau für sein wahres Wesen offen und lädt SIE ihn sogar dazu ein, es total zu offenbaren, dann blüht ER auf. 
  • Romantik: In der Romantik steckt der Zauber einer Liebe. SIE verleiht SEINEM Alltag eine rosarote Brille
  • Feinfühligkeit: Eine Frau weiß instinktiv, wie es ihrem Liebsten geht. Und so weiß SIE immer, was ER gerade braucht. Manchmal ist es eben ein Besuch in seiner Höhle. Das weiß SIE zu respektieren. 
  • Sinnlichkeit: die natürliche Verführungskunst der Frau entwaffnet jeden Mann. Sinnlichkeit ist passiv. Sie drückt sich dadurch aus, wie SIE sich bewegt, mit welcher Geste SIE ihr Haar aus dem Gesicht streicht, wie SIE lächelt, wie SIE spricht. 
  • Ergebenheit: SIE erkannt den Mann an Führer und Beschützer an. SIE respektiert seine natürliche Autorität. Natürlich darf SIE Entscheidungen treffen. Die Kunst ist, IHM das Gefühl zu geben, ER wäre es, der die Entscheidung trifft. Denn eine Frau besitzt Raffinesse. 

Wenn Du also einen Prinzen, einen König oder einen Ritter wählst, werde wieder wie Dornröschen. Du musst nicht 100 Jahre schlafen, doch eine Dornenhecke steht dir am Anfang sicher gut.

 

Schönen Sonntag,

 

Deine Margret


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Kommentare: 5
  • #1

    Miriam (Sonntag, 27 Oktober 2019 08:56)

    liebe margret,
    was für eine WAHRHEIT!
    die frage ist, ob sie stärker ist, als meine angst davor, endlich LOSZULASSEN.
    ich spüre, dass ich die kraft langsam verliere, "meinen mann zu stehen" und das leben kontrollieren zu wollen.
    aber ich spüre auch, dass es genau das ist, was mich "erlösen" würde.
    ....ich bin gespannt, was deine worte und das gefühl, das sich gerade in mir löst, an diesem sonntag mit mir machen werden.

    ich danke dir, deine miriam

  • #2

    Miriam (Sonntag, 27 Oktober 2019 10:42)

    als ich diesen mann kennenlernte, der wie ein blitz durch mein ganzes sein hindurchfuhr und sich herausstellte, dass er mir als meine dualseele meine fehlenden, verborgenen, verschütteten anteile spiegelt, war mir noch nicht bewusst, dass es seine erhöhten WEIBLICHEN anteile sind, an die ich mich erinnern soll.
    deshalb übernahm auch ich die rolle der gefühlsklärerin, deshalb waren bei uns beiden die rollen "vertauscht".
    ich darf meine weiblichen anteile zu mir zurückholen, er seine männlichen. dieser prozess macht so viel sinn.
    und ist doch noch so schmerzbehaftet.
    ich wiederhole ein muster meiner familie, in der die frauen seit jeher die "macherinnen" waren, die rolle, die dem mann zugedacht ist, aus unterschiedlichen gründen übernahmen.
    das schönste gefühl, das ich mir heute, an diesem sonntag vorstellen kann, ist, LOSZULASSEN. und ich habe so große angst davor, die kontrolle zu verlieren.

    ich habe unlängst einen spruch gelesen, der mich sehr berührt hat:
    Vertrauen ist die schönste Art von Mut.

    etwas zu "wissen" ist der erste schritt, etwas auch zu "fühlen" der zweite.
    sein gefühl dann auch zu LEBEN, es voller vertrauen zu TUN, der wohl wichtigste. sonst wird es immer nur bei worten bleiben und nichts wird sich wirklich ändern.

    auf in eine neue woche...


  • #3

    Maria (Montag, 28 Oktober 2019 00:56)

    Er steht einfach nicht auf Dich!

    Hallo Margret

    Ich beschäftige mich mit diesem Thema gerade. Ich bin so erzogen, doch im Moment bin mich am verändert und das ist Grade mein Thema.
    Es fühlt sich noch sehr ungewohnt an. Doch ich möchte beschützt, umsorgt und verwöhnt werden.
    Nur weil ich das nicht kenne, heißt nicht das mir das nicht gefällt.
    Ich probiere es aus!
    Danke für deine Sichtweise.

    Herzlich Maria

  • #4

    Monika (Montag, 28 Oktober 2019 08:43)

    Oh gott. Zurück ins Mittelalter.

    Gleichberechtigung aufgeben.das kleine dumme sexy Objekt. Nein.seid selbbewusst und bestimmt eurer leben selbst.

  • #5

    Margret (Montag, 28 Oktober 2019 08:58)

    Liebe Miriam: es ist schwierig geworden, ganz Frau zu sein. Wer weiß schon, was es bedeutet? Wenn es allein die Feindseligkeit ist, die wir dem Manne gegenüber bereit sind, aufzugeben, dann haben wir viel erreicht.
    Natürlich stehen wir unseren Mann, jedoch bitte NICHT im Zusammensein mit einem Mann. Da dürfen wir IHN machen lassen. Es ist definitiv die Kontrolle, die wahres Glück verhindert. Das Glück, ALLES zu fühlen, nicht nur die Ekstase, nicht nur den Frieden. Wehr sich in die Ohnmacht und die Weiblichkeit fallen lassen kann, gibt sich der Liebe und dem Leben hin.